Höher, schneller, weiter – NEIN!
Egal, wo du hinschaust, es geht ums Vergleichen.
Wer macht die meisten Kunden in einem Jahr, wer fliegt in den teuersten Urlaub, wer arbeitet am stärksten an seiner Persönlichkeit. Wer hat die beste Beziehung, die vorbildlichsten Kinder, den schönsten Garten, usw.
Wir merken gar nicht mehr, wie sehr wir unseren Alltag von diesem Gefühl nach „Höher, schneller, weiter“ beeinflussen lassen.
Doch genau das sollten wir uns bewusst machen, denn wenn es um deine Abnahme geht, ist genau dieses ,,Höher, schneller, weiter“ überhaupt nicht gut und wird dir langfristig sogar extrem schaden.
Weshalb das so ist und wie ich überhaupt auf dieses Thema gekommen bin, erfährst du jetzt!
Trigger-Thema Konstanz
Wieso komme ich also darauf?
Wenn du mich schon etwas kennst, dann weißt du vermutlich bereits, dass ich ein absolut klassischer Sportmuffel bin. Irgendwann habe ich dann entschieden, dass ich mich gerne mehr bewegen möchte.
Also habe ich nach etwas gesucht, bei dem die Hürde für mich sehr gering ist und meine Ausreden nicht greifen können.
Ich habe mich deshalb für ein zusammenklappbares Laufband entschieden und laufe seitdem regelmäßig darauf. Ich bin ganz bewusst mit drei Mal die Woche, je 30 Minuten auf der Geschwindigkeitsstufe fünf oder sechs, eingestiegen.
Relativ schnell habe ich mich dann auf fünfmal die Woche je 30 Minuten Stufe 7,5 gesteigert und mache das jetzt wirklich schon eine sehr lange Zeit.
Angefangen habe ich damit 2021 und auf meinem heutigen Level bin ich seit ca. einem halben Jahr.
Ich poste das auch immer fleißig in meinen Storys auf Instagram und es ist einfach schön, da ich dazu immer viele wunderbare Reaktionen aus meiner Community erhalte.
Die meisten freuen sich und andere wiederum feuern sogar mich an. Wieder anderen fällt gegebenenfalls etwas auf, zum Beispiel, dass ich die Geschwindigkeit erhöht habe oder mal an einem anderen Tag laufe.
Das Spannende aber ist, wie sich die Reaktionen meiner Community mit der Zeit verändert haben. Ich habe beobachtet, dass je länger ich dieses Laufen konstant in meinen Alltag eingebaut habe, desto mehr beginnen die Reaktionen mit
„Warum machst du nicht lieber…“,
,,Warum machst du nicht mal länger?“,
,,Warum nicht schneller?“,
,,Warum nicht mal draußen?“,
usw.
Ich habe das Gefühl gehabt, ohne das zu bewerten, dass manche Menschen mir hier gerne in meinen Prozess reinreden wollen und das unaufgefordert, denn ich frage ja nicht danach.
Und ich finde es spannend, dass sich Reaktionen dieser Art mit der Zeit gehäuft haben. Es handelt sich dabei also offensichtlich um ein Trigger-Thema.
Menschen scheinen sich davon getriggert zu fühlen, wenn sie über einen längeren Zeitraum ein konstantes Verhalten beobachten.
Immer und immer wieder.
Es wird nicht schneller, es wird nicht höher, es wird nicht weiter, es wird nicht besser, es bleibt immer gleich.
Routinen sind kein Stillstand
Immer das Gleiche zu tun, verbinden wir leider weniger mit Konstanz, sondern eher mit Stillstand.
Das ist auch bei der Abnahme nicht anders, wenn wir nur auf das Gewicht schauen.
Die wenigsten verbuchen es für sich als Erfolg, wenn sie ihr Gewicht ,,nur“ über eine längere Zeit halten, anstatt weiter abzunehmen.
Sie empfinden dies als Stillstand.
Dies wird sogar oft genauso bezeichnet.
Die Wahrheit ist aber, wenn wir auf unsere Vergangenheit schauen, dass das Halten des Gewichts selten ein Stillstand darstellt, denn wir kommen oftmals aus einem Vorleben, in dem eine permanente Zunahme von Gewicht unser Normalzustand war.
Das bedeutet, ein gehaltenes Gewicht wäre im Vergleich zu vorher eigentlich ein Erfolg.
Natürlich definieren wir einen Erfolg als etwas anderes, aber genau das ist etwas, was beim Abnehmen unheimlich gefährlich ist.
Denn Konstanz hat nichts mit Stillstand zu tun.
Im Gegenteil.
Das Streben nach „Höher, schneller, weiter“ kann in anderen Bereichen durchaus eine Motivation sein. Beispielsweise ein Sportler muss einfach mehr wollen, um wirklich an die Weltspitze zu gelangen.
Ich glaube, es ist bei dem einen oder anderen auch aus beruflicher Sicht eine Stärke immer nach noch mehr zu streben, noch eine Schippe draufzupacken, um noch mehr über sich hinauszuwachsen.
Ich bin mir auch sicher, dass du schon einmal eine Situation im Leben erlebt hast, bei der dir dieses „Höher, schneller, weiter“ bessere Resultate eingefahren hat. Vielleicht ist das sogar normal, dass „Höher, schneller, weiter“ zu besseren Ergebnissen führt.
Beim Abnehmen aber ist es definitiv nicht so.
Warum?
Bleiben wir bei meinem Sport-Beispiel.
Du kannst es aber auch durch jedes andere Beispiel ersetzen, was für dich besser passt.
Was habe ich gemacht?
Ich habe es geschafft, dass sich eine Verhaltensweise in eine Routine verfestigt hat.
Das Positive dabei ist, dass mein Gehirn irgendwann merkt
„Oh, der macht ja in der gleichen Situation immer dasselbe, da denke ich doch gar nicht mehr darüber nach, wie ich das mache, sondern spule das einfach nur auf Autopilot ab“.
Das wäre bei meinem Beispiel vom Laufen noch etwas zu viel, ehrlich gesagt, denn das läuft leider noch nicht auf Autopilot.
Aber was schon auf Autopilot läuft, ist die Entscheidungsfindung.
Ich mache mir also keine Gedanken mehr darüber, ob ich das will, ob ich jetzt Lust habe oder ob es gerade passt. Ich stehe auf und gehe auf dieses Laufband.
Eigentlich sogar immer zur selben Uhrzeit, plus minus eine halbe Stunde bis Stunde.
Das bedeutet, dass dieser ganze Prozess, welcher mich vorher abgehalten hat aufs Laufband zu gehen, Sport zu machen, mich zu bewegen, einfach nicht mehr stattfindet. Einfach nur durch diese stumpfe Wiederholung.
Denke langfristig!
Du erinnerst dich vielleicht daran, dass gesunde Routinen unseren Abnahmeweg unterstützen. Ungesunde Routinen hingegen, die beispielsweise durchs emotionale Essen entstehen, können unseren Abnahmeweg behindern.
Das Denken von „Höher, schneller, weiter“ ist das Gegenteil einer solchen Routine.
Damit du das besser greifen kannst, erkläre ich dir das anhand meines Beispiels noch ein wenig weiter.
Wenn ich das Gefühl hätte, ich müsste mich von außen beeinflussen lassen, z.B.: durch Aussagen, wie
„Lauf doch mal schneller“,
„Lauf doch mal draußen“
usw., hätte das bei mir mit Sicherheit irgendwann die Konsequenz, dass ich keine Lust mehr hätte.
Denn
..ich habe mich ja bewusst für das Laufband entschieden und nicht dafür rauszugehen.
..ich habe mich bewusst für die 30 Minuten entschieden und nicht für 45 Minuten.
..ich habe mich bewusst für die Geschwindigkeitsstufe Acht entschieden und nicht für die Stufe zwölf, denn mir ist es wichtig, dass ich diese Gewohnheit fünf Mal die Woche, wie ein Uhrwerk, die ganzen Jahre hinweg durchziehen kann.
Und genau das ist mir auch schon im Jahr 2021 und nun auch 2022 gelungen.
Diese Konstanz ist der Grund dafür.
Würde ich mich stattdessen dafür entscheiden, heute mal eine Stunde lang zu laufen, wäre ich sofort voller Unlust.
Vielleicht wäre ich ein oder zwei Mal stolz, weil ich diese Stunde geschafft habe, doch am nächsten Morgen würde ich mich unglaublich schwertun, mich überhaupt dazu zu motivieren und es vermutlich am Ende ganz sein lassen.
Merkst du, welche Gefahr das birgt?
Ich glaube aber, genau das ist etwas, was wir beim Abnehmen sehr oft an den Tag legen.
Denke mal an Themen, wie „Höhe der Abnahme“ oder „Energie sparen“.
Beides kann sehr schnell zu einer Art Wettbewerb mutieren.
Wir bemerken vielleicht
„Oh, da ist jemand schneller“,
„Er oder sie wirkt konstanter“
oder
„Es wirkt bei dieser Person leichter“,
denn wir vergleichen uns gerne in den unterschiedlichsten Situationen mit unseren Mitmenschen.
Doch immer, wenn bei uns das Gefühl entsteht, es müsste schneller gehen oder besser funktionieren, ist das eigentlich der Anfang vom Ende.
Genau diese Dinge führen uns nämlich in eine Stresssituation und diese Stresssituationen haben gar nichts auf unserem Abnahmeweg zu suchen.
Unser Ziel sollte immer sein, dauerhaft Erfolg zu haben.
Wir wollen unseren Weg unser ganzes Leben lang entspannt gehen.
Das Einzige, was wir irgendwann noch wollen, wenn wir unser Wunschgewicht erreicht haben, ist, die Energiebilanz zu korrigieren.
Dann kannst du entscheiden, dass du statt der negativen Energiebilanz, eine ausgeglichene Energiebilanz erreichen darfst und dann darfst du unterm Strich mehr Kalorien zu dir nehmen.
Wir wollen uns aber nicht permanent irgendwelchem Stress aussetzen und uns dann überlegen müssen, wie wir denn nun den selbst auferlegten Stress wieder loswerden, der in unserer Abnahme mit eingebaut ist.
Das haben wir ja bereits in der Vergangenheit versucht und das ging immer wieder in die Hose. Ich kann da auf jeden Fall von mir selbst sprechen und mit Sicherheit kennst du es auch.
Fazit
Mit diesem Artikel erteile ich dem „Höher, schneller, weiter“ also ganz klar eine Absage.
Solltest du dich selbst dabei beobachten, dieses „Höher, schneller, weiter“ anzustreben, dann mach dir sofort klar, dass es sich beim Abnehmen nicht um einen Wettbewerb handelt.
Es wird nicht der schnellste Abnehmer oder die schnellste Abnehmerin gekürt.
Wir küren auch nicht den größten Gewichtsverlust oder denjenigen, der möglichst diszipliniert abgenommen hat.
Am Ende küren wir die Menschen, die ihr Gewicht dauerhaft halten.
Und der Weg dahin sieht für jeden eben einfach anders aus.
Ob der Weg des Gewichtsverlustes schnell geht (was ist das eigentlich?) oder ob dieser mit einer besonderen Diszipliniertheit geschehen ist, interessiert dabei niemanden.
Am Ende geht es uns doch allen darum, etwas zu schaffen, was nur 5 % aller Menschen schaffen, nämlich das Wunschgewicht dauerhaft zu halten.
Und glaube mir, ein Grund dafür, dass es 95 % eben nicht schaffen ist das „Höher, schneller, weiter“- Denken.
Versuche also bitte, dir heute mal genau die Dinge bewusst zu machen, die für dich schon zur Routine geworden sind. Dinge, die du wirklich konstant tust, wie ein Uhrwerk, immer und immer wieder.
Und mach dir genauso bewusst, wo du für dich noch kleine, fiese „Höher, schneller, weiter“- Strategien eingebaut hast, die dich unter Stress setzen.
Ich sage dir an dieser Stelle und aus meiner ganzen Erfahrung heraus:
„Beim Abnehmen - höher, schneller, weiter – NEIN!“,
denn beim Abnehmen gewinnen die Konstanz, die Routine und die Gewohnheit.
Und jetzt bist du dran!
Schreib mir gerne dein Feedback in die Kommentare!
- Welche deiner Verhaltensweisen sind schon zur Routine geworden?
- Wo setzt du dich noch zu viel unter Druck?
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Denke immer daran: Abspecken kann jeder!
Dein Dirk
Dein virtueller Abspeck-Coach
von www.abspecken-kann-jeder.de
Martina
Abspecken kann jeder
vielen Dank für dein Feedback und deine Sichtweise zu diesem Thema. Am besten gefällt mir das Ende, denn es ist ja genau DEIN Weg und den gehst du in deinem Tempo (:
LG
Bettina Horn
Abspecken kann jeder
ganz lieben Dank für dein Feedback und deine Sichtweise zu diesem Thema. Schön, dass dir mein Input auf deinem Weg hilft! (:
LG
Natascha
Habe zudem die Erfahrung gemacht, dass Leute die es „besser wissen“, es selten besser können und da auch Neid mitschwingt, wenn jemand anderes sich eine Routine aufgebaut hat, die er eben ohne Kampf und Stress aufrecht erhalten kann. Danke für diesen Input, Dirk!
Abspecken kann jeder
lieben Dank für dein Feedback und das teilen deiner Erfahrung!
Viel Erfolg beim Erreichen von DEINEN Zielen (:
LG
Was denkst du?