Was ist eigentlich das richtige Wunschgewicht?
Heute geht es um ein ganz wichtiges Thema, nämlich unser Wunschgewicht.
Wie du sicher weißt, bin auch nicht so geboren worden, wie ich heute bin.
Weder mit dem Wissen noch mit den Erfahrungen.
Ich bin mir sicher, dass ich, genau wie du, alle möglichen Phasen des Abspeckens durchlaufen habe. Auch ich habe irgendwann mal angefangen, zuerst mit einem Coaching und dann mit WW.
Als ich gemerkt habe, dass es funktioniert, habe ich begonnen mir Gedanken zu machen, was dieses Wunschgewicht überhaupt ist.
In jedem Workshop wird ständig danach gefragt und ich wusste einfach nie, was ich antworten soll, denn ich war schon immer übergewichtig.
Doch ich wollte unbedingt die Gold – Mitgliedschaft von WW erreichen. Das bedeutet, dass ich kostenlos an allen Workshops hätte teilnehmen können, doch die Voraussetzung dafür war ein gesunder BMI.
Und so entstand eine Zahl in meinem Kopf, die Zahl meines Wunschgewichts.
Alles, was ich wollte, war diese Zahl zu erreichen.
Vielleicht gibt es auch in deinem Kopf auch eine solche Zahl.
Doch warum wir uns von genau dieser Zahl verabschieden sollten und was unser Wunschgewicht stattdessen ist, darum geht es heute.
Also los!
Der Samen für den Misserfolg
Wenn du mich jetzt schon ein bisschen kennst und schon eine Weile folgst, weißt du bereits, dass ich es grundsätzlich problematisch finde, wenn wir immer nur von Zahlen sprechen.
Ich werde dir heute den Grund dafür verraten und ich vermute, dass du das bereits von dir selbst kennst.
Ich bekomme nämlich in mindestens 80 % der Coachings mit, dass Menschen mir eine Zahl nennen, die sie gerne erreichen würden.
Ich frage gar nicht danach, doch eine Zahl, die erreicht werden soll, ist immer präsent.
Und mit dem Nichterreichen dieser Zahl verknüpfen die meisten dann auch ihren Misserfolg.
Viele Menschen, die zu mir kommen, sind daran verzweifelt, dass sie gemerkt haben oder auch für sich entschieden haben, dass sie diese Zahl nicht erreichen.
Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben, doch am Ende war es so, dass dieses Wunschgewicht als Zahl dafür gesorgt hat, dass diese Menschen ihren kompletten Abnahmeweg abgebrochen haben.
Es kamen Menschen zu mir, die 30 oder 40 kg abgenommen haben und kurz vor dem Erreichen dieses Wunschgewichts, also dieser einen Zahl, gescheitert sind.
Mit dem Scheitern meine ich nicht, dass sie diese Zahl nicht erreicht haben, vielmehr spreche ich davon, dass sie den ganzen Weg wieder zurückgegangen sind.
Demotiviert bis ins Mark, alleine durch die Tatsache, dass sie gedacht haben, sie würden dieses Wunschgewicht nicht erreichen können.
Außerdem haben sie sich daraufhin entschieden, dass nun alles keinen Sinn mehr macht.
„Ich bin ein Versager/eine Versagerin“,
„Ich schaffe es ja ohnehin nicht“.
Und das, obwohl sie bereits 30 oder 40 kg abgenommen hatten!
Wenn ich diese Menschen dann in meinen Coachings treffe, frage ich danach, wie wichtig denn im Nachhinein diese fehlenden 3 oder 5 kg waren.
Dazu sagen sie mir dann meistens, dass das überhaupt nicht wichtig war.
Sie können es rückblickend nicht einmal mehr verstehen.
Manche haben wieder 30 kg zugenommen, dabei waren sie ganz kurz vor dem Ziel.
Doch damals waren die Menschen so verzweifelt, dass sich die ganze Sache einfach verselbstständigt hat.
Und genau das ist die Gefahr des Wunschgewichts.
Das falsche Ziel
Es wäre natürlich leicht zu sagen, dass diese Menschen einfach nur eine blöde Entscheidung getroffen haben, doch das ist nicht wahr.
Warum also kommt es zu dieser Situation?
Es ist mit Abstand die größte Demotivation überhaupt, wenn wir uns beim Abnehmen Ziele setzen, die wir nicht erreichen.
Denn wenn ich ein Ziel nicht schaffe, mir dieses aber in der nächsten Woche wieder setze und wieder nicht erreiche, ist das der Anfang vom Ende.
Es gibt nichts Demotivierendes, als dazusitzen und zu denken
„Siehst du, hast du schon wieder nicht geschafft“.
Wir neigen ja immer dazu, uns zu sagen, dass wir einfach zu schwach sind, oder wir halten uns für undiszipliniert.
Ich sage dir aber stattdessen, dass das Ziel einfach das Falsche war.
Geh also bitte immer davon aus, dass du dich beim Abnehmen nicht bewusst sabotierst, sondern es immer einen Grund gibt, warum du ein Ziel nicht erreichst.
Und diese Gründe finden wir durch einen Blick auf die SMART-Formel.
Wenn dein Ziel nicht realistisch und/oder attraktiv für dich ist, kommst du nicht in die Umsetzung. Und das ist die Grundvoraussetzung für deinen Erfolg.
Das heißt, nur weil ein Ziel für dich theoretisch erreichbar ist, z. B. weil es zeitlich machbar wäre, wirst du es trotzdem nicht erreichen, wenn es dir keinen Spaß macht.
Deshalb setze dir beim Abnehmen bitte immer nur Ziele, die du auch wirklich erreichen kannst.
Das ist das Entscheidende, denn ich habe noch niemanden erlebt, der sich eine Bewegungseinheit on top verweigert hat, obwohl er Lust darauf hatte, weil er sein Wochensoll ja schon erfüllt hat.
Wir haben kein Problem damit, beim Abnehmen besser zu performen, als wir uns vorgenommen hatten.
Diese Gefahr gibt es einfach nicht.
Das Wunschgewicht als Ziellinie
Das Problem beim Wunschgewicht ist also, dass es ein so starkes Ziel ist, dass es unmittelbar mit unserem endgültigen Erfolg verknüpft ist.
Ein Nichterreichen dieses Ziels hat deshalb auch immer eine weitreichende Konsequenz.
Wenn wir dieses Wunschgewicht mit einer Zahl verknüpfen, geben wir ihm die gleiche Kraft wie der Ziellinie bei einem Marathon.
Wir sagen uns, dass der Marathon nur dann geschafft ist, wenn wir diese Ziellinie erreichen. Du wirst nicht sagen
„Wow, ich habe 40 km geschafft, auch wenn mir noch 2 km gefehlt haben“,
denn geschafft ist, wenn du diese Ziellinie überquert hast.
Schaffst du das nicht, musst du den ganzen Marathon nochmal laufen.
Und genau diese Bedeutung geben wir unserem Wunschgewicht, wenn wir es mit einer Zahl in Verbindung bringen.
Wir sagen uns
„Ich habe 40 kg abgenommen, doch 2 kg fehlen noch zum Wunschgewicht“.
Also hast du es in deiner Vorstellung nicht geschafft und musst es noch einmal machen.
Und das ist einfach falsch!
Vielleicht verstehst du jetzt, warum sich andere Menschen oder auch du selbst, so schlecht fühlen, wenn sie dieses Wunschgewicht nicht erreichen.
Was ist also die Lösung für dieses Problem?
Ganz einfach, setze dir keine Zahl für dein Wunschgewicht.
Dieses Wunschgewicht ist etwas rein Fiktives und am Ende weißt du nicht, wie du dich mit dieser Zahl fühlen wirst.
Und selbst, wenn du diese Zahl schonmal erreicht hast, fühlt sich dein Körper mit Sicherheit heute anders an als damals und du würdest die gleiche Zahl vollkommen anders wahrnehmen.
Das heißt, egal wie du es drehst und wendest, die Zahl deines Wunschgewichtes ist eine fiktive Zahl.
Natürlich hat diese Zahl dennoch eine Bedeutung für dich, sonst hättest du sie dir nicht ausgedacht. Und genau diese Bedeutung gilt es herauszufinden.
Suche nach der Bedeutung
Falls du dir diese Zahl nur ausgesucht hast, weil sie einem gesunden BMI entspricht, bitte ich dich, dich sofort davon zu lösen. Denn dann hat sich dein Kopf diese Zahl ausgesucht und sie hat für dich eigentlich keine Bedeutung.
Wenn du dir deine Zahl jedoch ausgesucht hast, weil du entweder das Gewicht bereits hattest oder du dir genau vorstellen kannst, was du mit diesem Gewicht verbindest, dann frage dich:
Was verbindest du mit dieser Zahl?
Denn das ist das, worum es wirklich geht.
Niemand von uns hat etwas davon, eine bestimmte Gewichtszahl zu erreichen.
Unser Leben verändert sich nicht schlagartig über Nacht, wenn wir diese Zahl X erreicht haben.
Vielmehr mutmaßen wir, dass etwas mit uns geschieht, sobald wir sie erreichen.
Das kann richtig oder falsch sein, doch es spielt überhaupt keine Rolle.
Das Entscheidende ist, worum geht es dir wirklich?
Stelle dir deshalb folgende Fragen:
- Was verbinde ich mit diesem Wunschgewicht?
- Wie möchte ich mich fühlen?
- Wie möchte ich sein?
- Wer möchte ich mit dieser Zahl sein?
- Was möchte ich können?
- Was möchte ich mir ermöglichen?
- Was möchte ich nicht mehr machen müssen?
- Welches Warum erfüllt sich mit diesem Wunschgewicht?
Erst wenn du diese Fragen beantwortet hast, weißt du, worum es dir wirklich geht.
Und das ist es, was du mit deinem Wunschgewicht verknüpfen solltest.
Keine Zahl auf der Waage, keinen gesunden BMI, keine Kleidergröße, sondern nur dieses Gefühl.
Vielleicht wünschst du dir
„Ich möchte mich im Spiegel sehen und wow denken. Das gefällt mir. Das bin ich. Das ist die Person, die ich auch im inneren bin“.
Das ist nicht abhängig von einer Zahl auf der Waage, sondern von dem, was du im Spiegel siehst. Es geht nicht darum, was die Nachbarn, die Freunde, die Mutter oder die Schwester sehen.
Es geht um dich!
Du darfst für dich entscheiden, wann du dieses Gefühl empfindest.
Vielleicht ist es auch nicht der Spiegel, sondern Fotos oder Aktivitäten, die du machen möchtest.
Vielleicht möchtest du dir auch keine Gedanken mehr darüber machen, welche Ausreden du erfinden musst, um eine Verabredung abzusagen, weil du Angst davor hast, den Inhalt der Verabredung nicht zu schaffen.
Vielleicht möchtest du auch beim Klamottenkauf nicht mehr auf das notwendige Übel zurückgreifen müssen, sondern wieder befreit shoppen gehen können.
Ganz egal was es ist, du wirst merken, dass nichts davon etwas mit einer Zahl zu tun hat.
Es ist ein Gefühl.
Fazit
Deine heutige Aufgabe ist es also, dir Gedanken darüber zu machen, was für dich dein wirkliches Wunschgewicht ist.
Was ist dein Wunschgefühl und dein Wunschzustand?
Sobald du das weißt, würde es dich vermutlich nicht mal interessieren, wenn ich dir die Waage wegnehmen würde. Denn du weißt, was du willst und dafür benötigst du keine Waage.
Dieser neue Ansatz, wird dich davor bewahren, wie verrückt einem bestimmten Gewicht hinterherzurennen, so wie ein Läufer der Ziellinie des Marathons.
Ich schaue heute (und das war vor drei Jahren gaaaanz anders) emotionslos auf die Waage, weil ich einfach wissen möchte, was ich wiege.
Aber mein Wunschgewicht definiert sich aus meinem Inneren, aus meinem Gefühl heraus. Ich möchte mich wohlfühlen, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn du aber diese Verbindung zu dir nicht hast, dann wirst du dieses Gefühl auch bei dem ganzen Abnehmen nicht erreichen.
Aber wenn du es hast, wirst du merken, dass es völlig egal ist, was die Waage anzeigt.
Du wirst von dir aus Gewicht verlieren wollen, wenn du merkst, dass das Gefühl nicht mehr passt. Andersherum wirst du das Gewicht festhalten wollen, wenn dein Gefühl dazu passt.
Und du wirst merken, wie dein Umfeld darauf reagiert.
Die Menschen werden dir vielleicht sagen
„Oh, hast du abgenommen?“
und du denkst dir so
„Häh? Ist doch gar nichts passiert“.
Was aber passiert ist, ist, dass du mit dir im Reinen bist.
Es geht hier wohlgemerkt nicht darum, dass du dir ein Gewicht einfach schönredest, was nicht deinen Wunschzustand widerspiegelt.
Es geht nur darum, dass du nicht mehr einer Zahl hinterherläufst, sondern für deinen Wunschzustand losgehst.
Ich kann dir aus vielen, vielen Coachings sagen, dass die Menschen hinterher alle sagen, dass die Zahl sowas von egal ist.
Sie wollen einfach nur das Gefühl festhalten.
Das ist bei manchen der gesunde BMI, bei anderen wieder 5 kg drüber und ich habe auch Menschen, bei denen sind es 10 kg mehr.
All das ist vollkommen in Ordnung!
Denn ich glaube (Achtung: persönliche Meinung!), auch wenn es nicht wissenschaftlich fundiert ist und es sicherlich auch Ärzte geben wird, die mir da nicht zustimmen, dass Übergewicht zwar einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat, es aber auch noch die mentale Gesundheit gibt.
Und ich glaube, wenn ich in einem guten mentalen Zustand, zufrieden bin und es mir gut geht, ist es genauso wertvoll und wirkt sich besser auf die Gesundheit aus, als wenn ich 5 kg weniger wiege, dafür aber nur frustriert und unzufrieden bin.
Doch ganz egal, ob du diese Meinung teilst oder nicht, ich wünsche mir einfach, dass du dein Wunschgewicht ab sofort nicht mehr mit einer Zahl verbindest, sondern mit deinem Gefühl.
Und jetzt bist du dran!
Schreib mir gerne dein Feedback in die Kommentare!
- Welches Gefühl verbindest du mit deinem Wunschgewicht?
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Denke immer daran: Abspecken kann jeder!
Dein Dirk
Dein virtueller Abspeck-Coach
von www.abspecken-kann-jeder.de
Nina
für mich war es eine große Erleichterung der Waage keine große Bedeutung mehr zu geben. Auch eine genau Zahl, so verrückt es klingt, ist mir nicht mehr wichtig. Ich gehe zwar noch einmal im Monat auf die Waage, aber eher, weil die Zahl für den Arztbesuch oder das Blutspenden relevant ist. Nicht mehr so sehr für mich. Ich konzentriere mich jetzt mehr auf meinen Weg. Meine Handlungen die mich in die negative Energiebilanz führen oder auch nicht. Dabei hilft mir das Kalorienkonto sehr. Es darf auch Mal Tage geben mit positiver Energiebilanz. Sowas haben die "Schlanken" auch. Also darf ich das auch. Entscheidend ist das es an anderen Tag wieder ausgeglichen wird. Und das nicht durch Verzicht. Die Menge macht das Gift. 😉 Was mich viel mehr herausfordert ist sich abseits von Essen zu belohnen. Aber dazu hab ich jetzt auch einen guten Tipp im Internet gefunden. Ein Belohnungsglas mit Sprüchen die mir gut tun. Das teste ich jetzt Mal aus.
Schönen Sonntag
Nina
Abspecken kann jeder
lieben Dank für dein Feedback und wie du mit dem Thema umgehst! (:
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg. LG
Petra Patzig
Abspecken kann jeder
vielen lieben Dank für dein Feedback und deine Gedanken zu diesem Thema. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Wiedererlangen deiner Leichtigkeit! LG
Was denkst du?